Weiterbildung 2019 /2020
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- Kategorie: Innerparteilich
- Veröffentlicht am Montag, 18. Februar 2019 14:17
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Innerparteiliches
Bildungsprogramm
2019/2020
Texte, Dokumente
und Anleitungen
Berlin, 2019
Einleitung
1. Quartal 2019: Die zyklische Krise
1.1. Ursache der zyklischen Bewegung des Kapitals
1.2. Die zyklische Entwicklung seit der Krise 2008/9
1.3. Inhaltliche Zielstellung des Themas
2. und 3. Quartal 2019: Theorie und Geschichte der
Planwirtschaft….
2.1. Grundsätzliches zur Planwirtschaft von unseren Klassikern
2.2. Zur Frage der Produktivkraftentwicklung
2.2.1. Die irrige Ansicht, der Kapitalismus, also die Privat-
wirtschaft, sei bezüglich der Produktivkraftentwicklung der
Planwirtschaft überlegen, 1. Teil, Produktivkraftentwicklung
im Kapitalismus
2.2.1.1. Ursache der Produktivkraftentwicklung im Kapitalismus:
Die Jagd nach dem Extraprofit
2.2.1.2. Folge der Produktivkraftentwicklung im Kapitalismus:
Arbeitslosigkeit und tendenzieller Fall der Profitrate.
2.2.2. Die irrige Ansicht, der Kapitalismus, also die Privat-
wirtschaft, sei bezüglich der Produktivkraftentwicklung der
Planwirtschaft überlegen, 2. Teil, Produktions- und Produktiv-
kraftentwicklung im Sozialismus
2.2.2.1. Das Referat von Michel Kubi bei unserer
Veranstaltung zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution in
Heidenau: Aufbau der Planwirtschaft in der Sowjetunion
2.2.2.2. Vergleich der Wirtschaftsentwicklung Deutschlands
und der Sowjetunion von Anfang der 20er Jahre des vergangenen
Jahrhundert bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges
2.2.2.3. Vergleich der Wirtschaftsentwicklung der Sowjetunion
während der Stalin-Ära mit der Zeit Chruschtschows, Kossygins
und Gorbatschows
2.2.2.4. Entwicklung der Produktivität der Arbeit im
staatlichen und genossenschaftlichen Bereich der Industrie
der Sowjetunion
2.3. Inhaltliche Zielstellungen des Themas
3. und 4. Quartal 2019: Marktwirtschaftlich Reformen im
Sozialismus und Konterrevolution
3.1. Das Referat von Gregor Hollender bei unserer Ver-
anstaltung zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution in
Heidenau am 4.11.2017: Die Chruschtschow-Strategie zur
Aushebelung der Planwirtschaft, die Kossygin-Reformen,
Gorbatschows Perestroika
3.2. Fazit der ideologischen Kommission
3.3. Das Lenin-Zitat zur entscheidenden Rolle der
Produktivkraft im Zusammenhang
3.4. Fazit der ideologischen Kommission
3.5. Im Kontrast zu den Apologeten der sozialistischen
Marktwirtschaft: Lenin über die Neue Ökonomische Politik
in der Sowjetunion
3.6. Inhaltliche Zielstellungen des Themas
4. Quartal 2019 und 1. und 2. Quartal 2020: Die Theorie von der sozialistischen
Marktwirtschaft – ein konterrevolutionärer Angriff
4.1. Was besagen Theorie und Praxis der sozialistischen
Marktwirtschaft?
4.2. Fazit der ideologischen Kommission
4.3. Die Positionierung unserer Partei
4.4. Wie setzen wir unsere Orientierung um?
4.5. Inhaltliche Zielstellung des Themas
Weiterführende und vertiefende Literatur
Einleitung
Die „sozialistische Marktwirtschaft“ als eine „Weiterentwicklung“ der Planwirtschaft geistert seit etwa Mitte der 1950er Jahre durch die kommunistische Bewegung. Es gab starke Auseinandersetzungen um die Frage des Ausrichtung des Sozialismus: sozialistisch Planwirtschaft oder sozialistische Marktwirtschaft?
Am bekanntesten wird wahrscheinlich die „Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung“ zwischen der KP Chinas und der KPdSU Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sein. Das Resultat war die Spaltung der kommunistischen Weltbewegung, die eine kaum überschätzbare Schwächung des Sozialismus im Weltmaßstab darstellte.
Weniger bekannt ist leider der Prozess, wie sich die Auffassungen der „sozialistischen Marktwirtschaft“ Stück für Stück in die sozialistische, also die geplante Ökonomie der Sowjetunion hineinfraßen, obwohl es dazu ausreichend Publikationen gibt.
Schließlich erwies sich diese Transformation des ursprünglich auf der Planwirtschaft basierenden Sozialismus in der UdSSR hin zu einer ökonomischen Mischform zwischen Kapitalismus und Sozialismus, die immer stärker auf regionale, schließlich einzelbetriebliche statt auf gesamtgesellschaftliche Entscheidungen setzte, mittels marktwirtschaftlicher Elemente und der Zulassung von Privateigentum an den Produktionsmitteln die gesellschaftliche Planung erst zurückfuhr und schließlich aushebelte, als tödlich für den Sozialismus.
Die Konterrevolution produzierte eine unglaubliche Konfusion in den Köpfen, und das vor allem deshalb, weil in guter alter antistalinistischer Manier den Betroffenen suggeriert wurde, dass die Planwirtschaft die Schuld an der Niederlage trage. So erreichten die Konzeptionen eines „alternativen Sozialismusmodells“ auf der Grundlage einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ nach der Konterrevolution neue Höhepunkte. Lernen aus der Geschichte und Lernen aus Niederlagen sieht anders aus.
Inzwischen gibt es zwar genug Untersuchungen darüber, wie die Orientierung auf die sozialistische Marktwirtschaft die geplante sozialistische Ökonomie als Fundament der sozialistischen Gesellschaft zunächst geschwächt und schließlich ohne nennenswerte Gegenwehr der Konterrevolution ausgeliefert hat. Leider aber werden diese Untersuchungen von weiten Teilen der linken und kommunistischen Bewegung nicht zur Kenntnis genommen.
Beispielsweise berichteten die Genossen, die diesjährig beim Pressefest der UZ waren, dass es dort in Diskussionen immer wieder hieß: „sozialistische Marktwirtschaft muss das Ziel sein“ oder „DDR - war ein Versuch – ist gescheitert – müssen wir uns etwas anderes ausdenken“, ohne sich über die Hintergründe der historischen Entwicklungen im Klaren zu sein.
So sind einige Genossen der Ideologischen Kommission auf die Idee gekommen, diese in der kommunistischen Bewegung so unklare und deshalb leider strittige Frage zum Thema der innerparteilichen Bildung unserer Partei zu machen, und das für zwei Jahre.
Bitte wundert Euch nicht, dass das Programm mit der zyklischen Krise des Kapitalismus beginnt. Diese Krise ist nämlich dem Markt geschuldet, d.h. sie entspringt der Anarchie desselben und ist nur durch eine geplante Wirtschaft zu vermeiden. Deshalb und zur Einstimmung auf das Thema soll es zuerst um die zyklische Krise gehen.
Weiterführende und vertiefende Literatur
Harpal Brar: Perestrojka – der vollständige Zusammenbruch des Revisionismus, Bonn 2002. Verlag: Che & Chandler. Leider vergriffen und auch im Internet nicht als PDF zu finden, aber antiquarisch mit etwas Geduld zu bekommen.
Kurt Gossweiler: Wie konnte das geschehen?, Bd I-III, Bodenfelde 2017. Verleger: KPD und offen-siv. Zu bestellen über die Redaktion offen-siv, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Michael Kubi: Die Sowjetdemokratie und Stalin – Theorie und Praxis in der Sowjetunion 1917-1953, Hannover 2015. Verlag offen-siv. Zu bestellen über die Redaktion offen-siv, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
offen-siv (Hrsg.): Niederlagenanalyse – die Ursache für den Sieg der Konterrevolution in Europa. Reprint der besten offen-siv-Artikel, Hannover 2007, Verlag offen-siv. Leider vergriffen, aber im Internet als PDF erhältlich: www.offen-siv.net.
Gerhard Schnehen: Die Ära der Perstroika – eine marxistische Analyse der Ereignisse und Entwicklungen in der Sowjetunion in den Jahren 1985-1991. Frankfurt/M 2018, Zambon-Verlag, www.zambon.net.
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Kennwort: „Bildungsprogramm“