16.01.2022 - LLL-Ehrung in Frankfurt (Oder)

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Kategorie: Berlin-Brandenburg
Veröffentlicht am Freitag, 28. Januar 2022 12:09
Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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LLL-Ehrung in Ffo. am 16.01.2022

 

 

Bericht von Genossen W. Schleese zur LLL-Ehrung in Frankfurt (Oder)

 

„Mit Rosa für Russland und China“

 

Eine Woche nach dem Gedenken für Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Iljitsch Lenin in Berlin treffen sich seit Jahren Frankfurter Friedensfreunde und Antifaschisten am in der DDR errichteten Denkmal für den antifaschistischen Widerstand. Es liegt an der Rosa-Luxemburg-Straße, der Hauptader von Frankfurt (Oder) nach Polen.

In dieser politisch von den USA, der EU, der NATO und den hörigen Medien gegen Russland und China aufgeheizten Kriegsstimmung erinnerte unser KPD-Regionalvorsitzender Jens Röstel bewusst an Aussagen von Rosa. Sie hat vielfach nachgewiesen, warum und mit welchem Ziel Kriegstreiber ihr politisches Geschäft vorantreiben. Sie hat betont, dass die Arbeiter, Angestellten und Kleinbürger zu den absolut Geschändeten dieser imperialistischen Politik gehören, so Jens Röstel.

Die 50 Frankfurter Bürger sprachen sich an diesem dritten Januar-Sonntag eindeutig für die Unterstützung Russlands und Chinas in deren diplomatischem und praktischem Ringen um die Erhaltung des Weltfriedens aus. Das gerade hier an der Oder, wo die Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg besonders stark im Gedächtnis sind.

Werner Schleese

 

 

 

Redebeitrag des Genossen J. Röstel, Vorsitzender der RO Oder-Spree der KPD

(Der Redebeitrag wurde von Genossen W. Schleese vorgetragen)

 

 

Liebe Genossen, Freunde und Mitstreiter

Sozialismus ist … der einzige Rettungsanker der Menschheit. Über den zusammensinkenden Mauern der kapitalistischen Gesellschaft lodern wie ein feuriges Menetekel die Worte des „Kommunistischen Manifestes": Sozialismus oder Untergang in der Barbarei!

Die Verwirklichung der sozialistischen Gesellschaftsordnung ist die gewaltigste Aufgabe, die je einer Klasse und einer Revolution in der Weltgeschichte zugefallen ist. Diese Aufgabe erfordert einen vollständigen Umbau des Staates und eine vollständige Umwälzung in den wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen der Gesellschaft...

Das Wesen der sozialistischen Gesellschaft besteht darin, daß die große arbeitende Masse aufhört, eine regierte Masse zu sein, vielmehr das ganze politische und wirtschaftliche Leben selbst lebt und in bewußter freier Selbstbestimmung lenkt...

Der Kampf um den Sozialismus ist der gewaltigste Bürgerkrieg, den die Weltgeschichte gesehen, und die proletarische Revolution muß sich für diesen Bürgerkrieg das nötige Rüstzeug bereiten, sie muß lernen, es zu gebrauchen - zu Kämpfen und Siegen.

Eine solche Ausrüstung der kompakten arbeitenden Volksmasse mit der ganzen politischen Macht für die Aufgaben der Revolution, das ist die Diktatur des Proletariats und deshalb die wahre Demokratie. Nicht wo der Lohnsklave neben dem Kapitalisten, der Landproletarier neben dem Junker in verlogener Gleichheit sitzen, um über ihre Lebensfragen parlamentarisch zu debattieren: dort, wo die millionenköpfige Proletariermasse die ganze Staatsgewalt mit ihrer schwieligen Faust ergreift, um sie, wie der Gott Thor seinen Hammer, den herrschenden Klassen aufs Haupt zu schmettern: dort allein ist die Demokratie, die kein Volksbetrug ist ...

Die proletarische Revolution kann sich nur stufenweise, Schritt für Schritt, auf dem Golgathaweg eigener bitterer Erfahrungen, durch Niederlagen und Siege, zur vollen Klarheit und Reife durchringen.

Der Sieg des Spartakusbundes steht nicht am Anfang, sondern am Ende der Revolution: Er ist identisch mit dem Sieg der großen Millionenmassen des sozialistischen Proletariats.

Auf, Proletarier! Zum Kampf! Es gilt eine Welt zu erobern und gegen eine Welt anzukämpfen. In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust!

Liebe Genossen, Freunde und Mitstreiter,

was ich euch soeben vortrug, entnahm ich dem im Dezember 1918 von Rosa Luxemburg niedergeschrieben Dokument „Was will der Spartakusbund“. Es zeigt für jeden sehr deutlich, welchen revolutionären Persönlichkeiten wir hier alljährlich in den kalten Januartagen Achtung und Respekt erweisen.

Karl und Rosa waren Kommunisten, Friedenskämpfer und die Revolutionsführer in den Tagen der Novemberrevolution 1918. Sie waren Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, die der Novemberrevolution fehlte, um sie zu einer sozialistischen Revolution werden zu lassen und zogen damit die richtigen Lehren auch aus den großartigen Erfahrungen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution unter der Führung Lenins.

Ihrer revolutionären marxistischen Weltanschauung treu geblieben und von sozialdemokratischen Noske-Truppen im Auftrag der Bourgeoisie vor 103 Jahren ermordet, sind Karl und Rosa dennoch unter uns geblieben. Denn ihre Weltanschauung ist die unsrige und ihr Programm ist auch unser Programm.

In Zeiten der Weltweiten Umweltzerstörung und der zunehmenden permanenten Gefahr eines Krieges zwischen Nato, Rußland und China, welche die Auslöschung der gesamten Menschheit zur Folge hätte, müssen wir endlich Wege zum gemeinsamen Handeln finden. Pflicht und Aufgabe eines jeden aufrichtigen Kommunisten ist es daher, den revolutionären Kampf von Karl und Rosa auch heute, nach 103 Jahren und 30 Jahren Konterrevolution konsequent und aktiv fortzuführen. Das bedeutet, unerbittlicher und vor allem kompromißloser Kampf um den Frieden, bedeutet Schaffung einer starken einheitlichen Marxistisch/Leninistischen Partei als einzig garantiertes Bollwerk gegen den Imperialismus und mit ihr, endlich auch wieder aktiv für die sozialistische Revolution wirken zu können.

Das Dokument „Was will der Spartakusbund“ wurde übrigens auf dem Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands 1918/19 fast unverändert als Parteiprogramm bestätigt und fand sich inhaltlich sowohl in den Programmen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, als auch in der 1990 wiedergegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands wieder.

Ganz so, wie es Karl Liebknecht auch einst vorhersagte:

„Spartakus, das heißt Sozialismus und Weltrevolution. … unser Schiff zieht seinen geraden Kurs fest und stolz dahin bis zum Ziel. Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird ¬ leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!“

Rot Front!

Ich danke für eure Aufmerksamkeit.