Konzeption und Planung des Fernstudiums:
„Lernen, lernen und nochmals lernen“ (Lenin)
„Lerne es! Lass es dich nicht verdrießen! Fang an! Du musst alles wissen! Du musst die Führung übernehmen.“ (Brecht)
Grundsätzliches und Organisatorisches:
Inhaltlich: Die Schulung soll die Grundlagen des Marxismus-Leninismus vermitteln. Sie wird mit einer Einführung in die erkenntnistheoretischen und philosophischen Grundlagen beginnen, also mit dem dialektischen und historischen Materialismus, dann wird es um die Ökonomie gehen, d.h. Marxsche Kapitalanalyse, Leninsche Imperialismustheorie. Abgeleitet daraus sollen die Grundlagen der politischen Ökonomie des Sozialismus erarbeitet und die historischen Erfahrung analysiert werden. Danach soll es auch um Politisches gehen: Klassenkampf, Lenins Parteitheorie, Revolutionstheorie, Bündnispolitik, Kampf gegen den Revisionismus, Diktatur des Proletariats. Hier wollen wir auch die Ursachen der Niederlage des Sozialismus in Europa analysieren.
Die hauptverantwortlichen Teamer für das Fernstudium werden Jürgen Geppert und Frank Flegel sein, unterstützt von je kompetenten Fachreferenten.
Zur Form des Fernstudiums: Da die potentiellen Teilnehmer/innen weit über das Land verstreut sind und weder die offen-siv noch die KPD die Kapazitäten besitzen, in der Fläche regional bzw. kommunal kontinuierliche Schulungsarbeit in diesem Umfang durchzuführen, haben wir uns für die Form des Fernstudiums entschieden.
Diese Form bedeutet, dass es zentrale Wochenendseminare geben wird und dazwischen zwei- bis dreimonatige Phasen von Gruppen- bzw. Einzelarbeit vor Ort. Während der Wochenendseminare werden die Referenten die logische Struktur und die wichtigsten „Eckpunkte“ der je kommenden Studier- und Lernetappe darstellen, den Teilnehmern/innen zum Ende des Seminares Leitfragen mit auf den Weg geben und nach etwa zwei Monaten um Antworten auf die Leitfragen bitten, um das je nächste Seminar konkret vorbereiten zu können. Im Ganzen denken wir an einen Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr.
Anforderungen an die Teilnehmer/innen: Das Programm ist nicht unkompliziert, es setzt kontinuierliche Arbeit und einige Disziplin voraus. Andererseits ist es auch zu schaffen: als Teilnehmer/in muss man ein- bis zweimal wöchentlich zwei bis drei Stunden Studienzeit aufbringen können und man muss alle zwei bis drei Monate zu einem zweitägigen Wochenendseminar (Sa. und So.) fahren können. Und man muss sich anschaffen: Karl Marx: „Das Kapital“ (Erster Band) bzw. MEW Bd. 23 und Lenin: „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ (es gibt vielerlei Ausgaben). Des weiteren werden wir gedruckte schriftliche Materialien in Heftform verteilen, im wesentlichen Klassikertexte.
Technisches und Organisatorisches: Die Seminare sind zweitägige Wochenendseminare, Beginn sonnabends um 12.00 Uhr, Ende sonntags um 14.45 / 15.00 Uhr. Der Tagungsort liegt in der Nähe von Halle. Unterkunft am Tagungsort ist möglich, es gibt Gruppenschlafräume mit Betten, aber ohne Decken, Kissen und Bettwäsche. Man bringt am besten einen Schlafsack und ein Kopfkissen mit. Zwei Duschen sind vorhanden. Für die Verpflegung sorgen die Teamer des Seminars.
Kosten: Wir müssen einmalig 15,- Euro für die Druck- und Kopierkosten der Materialien, die wir verteilen, einsammeln. Und für die Miete des Tagungsortes und die Verpflegung müssen wir 20,- Euro pro Person und Wochenende erheben. Dazu kommen natürlich je individuell die Kosten für Hin- und Rückfahrt.
Für Teilnehmer/innen, die hohe Anreisekosten o.Ä. nicht selbst tragen können, werden wir eine Spendenkampagne in der offen-siv und in der Roten Fahne durchführen, damit fehlendes Geld kein Hindernis für’s Lernen ist. Sprecht uns dazu gerne an, falls ihr betroffen seid.
Anmeldungen und Spenden:
Spendenkonto: Konto Frank Flegel bei der Sparkasse Hannover, IBAN: DE10 2505 0180 0021 8272 49, Verwendungszweck: Fernstudium.
Weitere Informationen zum inhaltlichen Aufbau des Fernstudiums und der Seminarstruktur:
Erstes Seminar, 20./21. April 2024
Samstag:
Technisches (Übernachtungen, Verpflegung, Finanzen usw.)
Überblick über das gesamte Fernstudium.
Wissenschaftsbegriff und Begriff des „Begriffs“, Erkenntnistheorie, Materialismus (und Idealismus), Basis-Überbau-Modell.
Der Begriff der Gesellschaftsformation, das Verhältnis von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, Grundsätzliches zum Historischen Materialismus.
Die bisher vergangenen Gesellschaftsformationen der Menschheit: Urgesellschaft, Stammesgesellschaft, Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus.
Analyse des Kapitalismus: Marxsche Methode, dann: Ware und Geld, Arbeitswerttheorie, Doppelcharakter der Ware und der Arbeit, Wert und Preis der Ware, Herausbildung des Geldes
Sonntag:
Wiederholung Materialismus und Idealismus, Marxsche Methode, dann Wiederholung Ware und Geld.
Fetischcharakter der Ware und des Geldes.
Die Warenzirkulation. Verschlingung der Zirkulationsketten. Die individuelle Konsumtion.
Verwandlung von Geld in Kapital: Der einfache Begriff des Kapitals, die Arbeitskraft als Ware, Mehrwertproduktion = Ausbeutung bei Einhaltung des Gesetze des Warentausches.
Die notwendig entstehenden Charaktermasken.
Die Klassen und der ökonomische Klassenkampf.
Mystifizierung der Oberfläche des Kapitals (Stichwort Zirkulationssphäre).
Zusammenfassung: Warenfetisch, Geldfetisch, der schöne Schein der Oberfläche des Kapitals, Unsichtbarkeit der Ausbeutung. Der Begriff des „notwendig falschen Bewusstseins“.
Literaturhinweise, Rückmeldung über das Seminar, Heimreise
Zweites Seminar , 15./16. Juni 2024:
Samstag:
Ausführliche Wiederholung und Klärung offener Fragen der ersten Etappe.
Formen der Mehrwertproduktion, Produktivkraftsteigerung im Kapitalismus.
Der Begriff der für das Kapital produktiven Arbeit (darin Exkurs zur Benachteiligung der Frau im Kapitalismus).
Mehrwertrate und Profitrate, die Jagd nach dem Extraprofit.
Der Kapitalfetisch.
Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Produktivkraftsteigerung, Arbeitslosigkeit, Ableitung des Bankkapitals.
Sonntag:
Wiederholung: Formen der Mehrwertproduktion, Begriff produktiver Arbeit, allgemeines Gesetz der kapitalistischen Akkumulation.
Monopolbildung, Monopolprofite, Folgen für die Gesellschaft.
Organische Zusammensetzung des Kapitals und Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate. Die allgemeine Krise des Kapitals.
Das Gesetz der ungleichen Entwicklung. Ausplünderung der Peripherie und die Entwicklung konkurrierender imperialistischer Zentren. Kriege der Zentren gegeneinander und um weltweite Einflusssphären (Geschichte und Gegenwart).
Lenins Imperialismustheorie, darin Besonders: Das Finanzkapital, die Tatsache, dass es sich um faulenden, sterbenden Kapitalismus handelt und deshalb die Alternative vor der Tür steht: der Sozialismus.
Literaturhinweise, Rückmeldungen zum Seminar, Heimreise.
Drittes Seminar, 17./18. August 2024:
Samstag:
Ausführliche Wiederholung und Klärung offener Fragen der zweiten Etappe.
Die marxistische Krisentheorie. Die zyklische Bewegung des Kapitals, die Reproduktionszyklen und ihre Auswirkungen.
Gruppenarbeit anhand der Statistiken der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der BRD, dabei besonderes Augenmerk auf die Geschichte der letzten tiefen Krisen, also die Krisenentwicklung von 2007/8 und die Entwicklung bis heute.
Aktuelle Internationalisierung des Krisengeschehens bezogen auf Europa und die USA. Darin Gruppenarbeit anhand der Daten ausgewählter anderer Staaten (Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, USA).
Andere kapitalistische Krisenformen: Strukturkrisen, Rohstoffkrisen, Finanzkrisen.
Marxistische Staatstheorie – der Staat grundsätzlich, und: der bürgerliche Staat. Was ist ein Staat, ab wann gibt es ihn in der Menschheitsgeschichte und warum.
Funktionen des bürgerlichen Staates (Recht, allgemeine Produktionsbedingungen, Aufrechterhaltung des Systems). Formen des bürgerlichen Staates. Dabei ausführlich der bürgerliche Parlamentarismus. Integrationsfunktion des Parlamentarismus. Illusionen in den Parlamentarismus. Rekurs auf die Mystifizierung der Oberfläche des Kapitals.
Kritik des Reformismus und der Illusion vom „parlamentarischen Weg“. (D.h. des „Demokratischen Sozialismus“, des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“, warnende Beispiele: Chile, Nicaragua, Venezuela).
Sonntag:
Kurzwiederholung: Lenins Imperialismustheorie.
Der deutsche Imperialismus. Vorgeschichte des 1. Weltkrieges. Vorgeschichte des 2. Weltkrieges. Die Nachkriegsordnung. Der deutsche Imperialismus seit 1989.
Literaturhinweise, Rückmeldungen zum Seminar, Heimreise.
Viertes Seminar, 19./20. Oktober 2024
Samstag:
Ausführliche Wiederholung und Klärung offener Fragen der dritten Etappe.
Die aktuelle Situation der imperialistischen Konkurrenz. Die derzeitigen Machtblöcke: einerseits USA, EU/BRD, NATO, andererseits die BRICS-Staaten.
Ökonomische Analysen der einzelnen BRICS-Staaten und des BRICS-Bündnisses insgesamt, der ökonomischen Kooperation untereinander, der über den Rahmen von BRICS hinausgehenden wirtschaftlichen Interessen, der militärischen Situation der BRICS-Staaten
Darstellung der Arbeitsergebnisse und Diskussion.
Sonntag:
Kurze Wiederholung vom Vortag.
Die Alternative: Sozialismus.
Politische Ökonomie des Sozialismus, Grundlagen, erster Teil:
Überwindung des Kapitalismus/ Imperialismus = Kommunismus. Definition Kommunismus, Definition Sozialismus,
Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Voraussetzung dafür: Erringen der politischen Macht der Arbeiterklasse, (wie? Durch Zerschlagen der alten Staatsmaschinerie und Aufbau eigener Machtorgane), politische und ökonomische Entmachtung der Kapitalistenklasse, neue Wirtschaftsform: Planwirtschaft, die Ökonomie wird das erste Mal in der Geschichte der Menschheit dem menschlichen Willen zugänglich (natürlich bei Berücksichtigung der grundlegenden Wirtschaftsgesetze, vor allem der Reproduktion und der Produktivkraftsteigerung).
Planwirtschaft = Volkswirtschaft versus Betriebswirtschaft, es zählt nicht die Rentabilität eines Betriebes, sondern die Rentabilität der gesamten Volkswirtschaft.
Planwirtschaft = Wirtschaftsdemokratie. Der Begriff „Demokratie“. Kein Plan ohne Mitwirkung des Volkes an seiner Gestaltung. Vergleich bürgerlicher Parlamentarismus und sozialistische Demokratie.
Politische Ökonomie des Sozialismus, Grundlagen, zweiter Teil:
Der Staat im Sozialismus. Ökonomie und Staat. Der Staat wird Gesellschaft. Rolle des Zentralismus (Zentralismus als Bedingung für das spätere „Absterben“ des Staates im Kommunismus).
Funktion des Geldes im Sozialismus. Funktion des Arbeitslohns im Sozialismus. Rolle der Partei. (Verschmelzung oder Trennung von Staat und Partei?)
Klassenkampf im Inneren. Klassenkampf von außen.
Praxis des Sozialismus in der UdSSR, erster Teil: Der Aufbau
Die Neue Ökonomische Politik. Die Kollektivierung der Landwirtschaft. Die Industrialisierung. Der Klassenkampf im Land und in der Partei. Die Masseninitiativen. Der Sieg im 2. Weltkrieg.
Praxis des Sozialismus in der UdSSR, zweiter Teil: Der Abbau der Planwirtschaft und die Konterrevolution
Analyse des Rückbaus der Planwirtschaft in der Sowjetunion seit 1953: Die Ära Chruschtschow, die Kossygin-Reformen, Gorbatschows Perestroika , die Konterrevolution.
Hinweis auf das Revisionismusproblem, das beim nächsten Seminar behandelt werden wird.
Literaturhinweise, Rückmeldungen zum Seminar, Heimreise.
Fünftes Seminar: 29./30. März 2025
Samstag:
Ausführliche Wiederholung und Klärung offener Fragen der vierten Etappe.
Die DDR, der Aufbau
Gründung der DDR (und vorher der SED), das Brechen des Bildungsmonopols, die Lösung der Landwirtschaftsfrage, die Sozialpolitik, die Jugendpolitik, die Friedenspolitik, die internationale Solidarität.
DDR, die Konterrevolution
Erstarken des Revisionismus in der SED, Opportunismus, Wirtschaftsprobleme, Zerstörung der DDR.
Einleitung:Das Revisionismusproblem.
Der klassische Revisionismus.
Der moderne Revisionismus – auf politischer Ebene und auf ökonomischer Ebene. Der Anti-Stalinismus.
Sonntag:
Die typischen Einfallstore des Revisionismus
Die Verbrechen des Revisionismus
Tafelbild auf Zuruf, Strukturierung durch den Referenten.
Literaturhinweise, Rückmeldung über das Seminar, Heimreise.
Sechstes Seminar 17./18. Mai 2025:
Samstag:
Wiederholung und Klärung offener Fragen der fünften Etappe.
Parteitheorie, Teil 1: Der Weg zur Organisation der Klasse: Die Partei.
Klassen und Klassenkampf, Klasse an sich und Klasse für sich. Notwendigkeit der Partei. Wissenschaft und Partei.
Parteitheorie, Teil 2: Kaderpartei oder Massenpartei? Die Partei und die Theoriebildung. Der demokratische Zentralismus. Fraktionsverbot. Parteidisziplin. Kampfformen.
Strategische Probleme der kommunistischen Partei (und der kommunistischen Weltbewegung):
Proletarischer Internationalismus,
Dialektik von Reform und Revolution,
Partei und Gewerkschaften,
Bündnispolitik: Punktuelle Bündnisse, Aktionseinheit, Einheitsfront und Volksfront,
Kampf gegen die Sozialdemokratie,
das Revisionismusproblem.
Lenins Revolutionstheorie.
Sonntag:
Kriterien für kommunistische Agitation und Propaganda, abgeleitet aus den Mystifizierungen der Oberfläche des Kapitals und der Fetischbildungen sowie den Illusionen in die parlamentarische Demokratie.
In Kleingruppen: Exemplarische Analysen vorhandener historischer und aktueller Beispiele für kommunistische Agitation und Propaganda, Reflexion, Kritik und Verbesserung.
Wie weiter? Rückmeldung über das Seminar und über das gesamte Fernstudium, Heimreise